Wie Tech-Talente, Diversität und
Upskilling Sie und Ihr Team voranbringen
ein Guide von Dr. Ranja Reda Kouba
Wissen Sie, wie viele Mitarbeiter*innen in Deutschland bis 2030 für Ihren Beruf neue Fähigkeiten brauchen? 6,5 Millionen. Zusätzlich benötigen deutsche Unternehmen bis zum Jahr 2023 700.000 Tech-Spezialist*innen.
Das stellt Führungskräfte und Abteilungsleiter*innen vor drei große Fragen: Wie rekrutiere ich die wenigen Tech-Talente am Markt, die für einen neuen Job offen sind? Wie setze ich mein bestehendes Team effektiv ein? Wie arbeiten wir alle so zusammen, dass das Unternehmen wettbewerbsfähig bleibt? Diesen Fragen ging Dr. Ranja Reda Kouba im Podcast mit Jan Veira auf den Grund. Treffen Sie anhand des folgenden Guides Maßnahmen, um die Zukunftsfähigkeit Ihres Teams sicherzustellen.
Wer ist Dr. Ranja Reda Kouba?
- Dr. Ranja Reda Kouba ist Associate Partner Alumna bei McKinsey Digital in Wien.
- Ihre Passion ist es, verschiedene Welten miteinander zu verknüpfen.
- Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Tech-Welt mit der menschlichen Welt (Kultur, Motivation) zu verbinden.
Recruiting von Tech-Talenten
Es gibt einige Arbeitsbereiche, wofür tiefgehend ausgebildete Tech-Spezialist*innen gebraucht werden. Dazu zählen laut Dr. Kouba insbesondere die Bereiche DevOps, Customer Experience, Cloud, Automatisierung, Plattformen und Produkte, Cybersecurity und Datenschutz sowie Datenmanagement.
Die Personalsuche kann sich aufgrund der hohen Nachfrage schwierig gestalten. Mit diesen Tipps von Dr. Ranja Reda Kouba können Sie dabei aber erfolgreich sein:
Tech-Talente mögen es, mit anderen Tech-Talenten zu sprechen: Im Recruiting muss man aufpassen, dass sie nicht nur mit den klassischen HR-Leuten sprechen, sondern wirklich auch von den „Techies“ im Unternehmen angeworben werden. Und die Zeit wird unterschätzt: Top-Talente warten – das ergeben Umfragen – im Durchschnitt nur eine Woche auf eine Zu- oder Absage.“
Auch wenn im Tech-Bereich die Arbeitgeber mit allen Mitteln um die Arbeitnehmer*innen kämpfen, so sollten die Entscheider*innen trotzdem an die langfristigen Ziele des Unternehmens denken:
- Qualität vor Quantität: Da durchschnittlich ein*e IT-Expert*in so produktiv arbeitet wie acht Anfänger*innen, sollten Teamleiter*innen darauf achten, Personen einzustellen, die schon viel tiefgehendes Wissen und Erfahrung in ihrem Bereich mitbringen.
- Die Jobs ändern sich immer wieder: Mit den Technologien ändern sich auch die Jobanforderungen weiterhin schnell. Bei der Personalsuche sollten Führungskräfte daher auf eine hohe Anpassungsfähigkeit der künftigen Mitarbeiter*innen achten.
Re- und Upskilling der bestehenden Mitarbeiter*innen
Nicht alle neu entstehenden Jobs lassen sich durch neue Mitarbeiter*innen abdecken. Außerdem fallen einige Aktivitäten der Mitarbeiter*innen durch Automatisierungen weg. Für Unternehmen ist dies eine große Chance, intern durch Re- und Upskilling eingearbeitete Mitarbeiter*innen zu halten, Innovation voranzutreiben und Kosten für neues Personal einzusparen. Drei Erkenntnisse von Dr. Ranja Reda Kouba und Jan Veira aus den Umschulungsprozessen, die sie begleitet haben:
- Zunächst muss ein digitales Grundverständnis im Unternehmen aufgebaut werden. Erst dann kann man mit dem Re- und Upskilling in die technische Tiefe gehen. Dieses Grundverständnis muss zunächst in der Führungsebene aufgebaut werden. Lesen Sie dazu hier, wozu das bei unserem Kunden ZEISS geführt hat.
- Unternehmen sind meist überrascht, wie einfach Umschulungen und Weiterbildungen oft sind, wenn die Trainings klaren Zielen, Learning Journeys und Prozessen folgen.
- Umschulungen sind in weit mehr Bereichen erfolgreich und sinnvoll als man zunächst denkt. Beginnt man früh genug mit der Planung, lassen sich in den unterschiedlichsten Bereichen der Digitalisierung Spezialist*innen ausbilden.
Diversität im Team fördern
Diversity ist ein großes Wort, mit dem sich Unternehmen heute gerne modern, attraktiv und inklusiv darstellen wollen. Doch was steckt dahinter und warum ist ein diverses Team im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel wichtig? Das meint Dr. Kouba dazu:
- Genderdiversität: Unternehmen müssen versuchen, auch Frauen für Tech-Themen zu gewinnen. Es gibt schlicht und ergreifend zu viel Bedarf an Jobs, um vorwiegend Männer für dieses Berufsfeld anzusprechen.
- Rollendiversität: Diversität meint nicht nur das Geschlecht. Die neu entstandenen Berufe brauchen auch eine andere Art der Führung. Führungskräfte müssen sich daher damit beschäftigen, wie sie gewisse Rollen führen. Ein Data Scientist braucht beispielsweise ein anderes Feedback als ein Maschinenbauer.
- Diverse Teams: Studien belegen, dass Menschen mit kulturellen, sprachlichen, geschlechtlichen und beruflichen Unterschieden effektiver und effizienter zusammenarbeiten. Natürlich bringen Teams mit vielen Unterschieden auch Herausforderungen mit sich, doch laut Dr. Ranja Reda Kouba müsse den Führungskräften die Ängste davor genommen werden, um dadurch die Effizienz und Innovationskraft im Unternehmen voranzutreiben.
3 Tipps von Dr. Ranja Reda Kouba
für Führungskräfte, die die Innovationskraft des Unternehmens vorantreiben wollen:
- Tech-Talent-Lücken zum CEO-Thema machen.
- Nicht nur über Recruiting nachdenken – es braucht auch andere Hebel wie Re- und Upskilling oder Diversität.
- Diverse Teams sind effizienter und effektiver.
Empfehlungen:
- Buch „Die 7 technologischen Fähigkeitenfelder der Zukunft“: https://www.mckinsey.com/business-functions/mckinsey-digital/our-insights/how-companies-can-win-in-the-seven-tech-talent-battlegrounds
- Stifterverband Studie zu den fehlenden Kompetenzen in Deutschland: https://www.stifterverband.org/medien/future-skills-welche-kompetenzen-in-deutschland-fehlen
- McKinsey Studie zur Zukunft der Arbeit nach Covid-19: https://www.mckinsey.com/de/news/presse/mckinsey-global-institute-future-of-work-after-covid-19
- Buch „How women rise“ von Sally Helgesen und Marshall Goldsmith http://www.howwomenrise.com/
- Buch „No rules rules“ von Netflix Co-founder & CEO Reed Hastings und Erin Meyer INSEAD Business School https://www.norulesrules.com/
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