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Die Wechselwirkung von Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Expertenmeinungen und Best Practice Beispiele

,,Nachhaltigkeit ist Teil unserer DNA”, ,,Wir setzen in unseren Büros auf Ökostrom”, ,,Unsere Firmenautos sind nun elektrisch betrieben” – schonmal einen dieser Sätze auf einer Firmenwebsite oder in einem LinkedIn-Post gelesen? Durch die voranschreitende Klimakrise reichen Floskeln wie diese für Unternehmen nicht mehr aus: Die wirtschaftlich herausfordernden letzten Jahre sowie die steigende Konsumentenerwartung hinsichtlich Nachhaltigkeit zwingen Unternehmen dazu, digital und nachhaltig zugleich zu sein, um zukunftsfähig zu bleiben. Schließen sich diese beiden Anforderungen aus oder ergänzen sie sich sogar?

Wir haben die Dekarbonisierung im Gesamtkontext der aktuellen Herausforderungen bereits in einer Infografik visuell dargestellt. In diesem Artikel beleuchten wir den konkreten Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeit und Digitalisierung.

Die Grundidee von Digitalisierung und Automatisierung ist die Optimierung von einem bestehenden Prozess. (…) Und wenn wir uns Effizienz und Optimierung anschauen, dann ist die Grundidee von der Digitalisierung auch eine nachhaltige Transformation. Denn dann bin ich schneller, benötige weniger Woman- und Manpower und verbrauche natürlich auch noch weniger Energie. Dann bin ich de facto nachhaltiger.

Sascha Pallenberg

Diese These, die Sascha Pallenberg im Podcastgespräch für Digital4Leaders aufgestellt hat, kann man noch weiter spannen: Denn mit der Digitalisierung geht nicht nur die Nachhaltigkeit einher, sondern Nachhaltigkeit gelingt umgekehrt auch nur durch Digitalisierung. Die zunehmende Vernetzung aller Lebensbereiche steigert die Energie- und Ressourceneffizienz und optimiert Prozesse. Es stellt sich im Zusammenhang mit der Dekarbonisierung die Frage: Wie kommen wir aus analogen Prozessen und umweltschädlichen Verfahren heraus, um nachhaltig zu wirtschaften?


Raum für Neues schaffen

Das kann nur gelingen, indem wir Raum für Neues schaffen. Denn aktuell fehlt der Platz für automatisierte Prozesse, digitale Tools, effizienten Personaleinsatz, dekarbonisierte Verfahren und Produktinnovationen. Weil Altes immer noch besteht, sind die Innovationsmöglichkeiten begrenzt – sowohl was Produkte und Verfahren als auch die damit verbundenen Tätigkeiten der Mitarbeiter*innen anbelangt. Raum für Neues zu schaffen bedeutet, alte Technologien einzustellen und analoge Prozesse abzuschaffen, um menschliche Ressourcen freisetzen zu können. Diese Menschen verlieren dadurch aber nicht ihren Job, im Gegenteil: Unternehmen haben nun die Gelegenheit zum Re- und Upskilling ihrer Mitarbeiter*innen. Damit befähigen sie diese zum effizienten Arbeiten mit neuen Technologien, um Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln.

 

Aber wie?

Ein Beispiel dafür, was konkret Unternehmen mit diesen freien Ressourcen umsetzen können, ist die Umstellung und der Mindsetshift auf das Konzept der Circular Economy (Kreislaufwirtschaft). Das hat Dr. Manuel Braun in einer Folge Digital4Leaders Jan Veira genauer erklärt.

Was ist Circular Economy?
Die Idee der Kreislaufwirtschaft gibt es schon immer. Denn sie basiert auf den Prozessen der Natur, wo keine Abfälle entstehen und zielt darauf ab, Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln. Circular Economy meint damit ein Wirtschaftssystem, das Ressourcen möglichst effizient nutzt.
Vor allem das Produktdesign und die Produktnutzung spielen dabei eine zentrale Rolle. Produkte sollten folgende Eigenschaften aufweisen:
- langlebig
- wiederverwendbar
- wiederverwertbar

Die Kreislaufwirtschaft ist laut Dr. Braun nicht nur eine Möglichkeit, nachhaltiger zu wirtschaften und sich als Unternehmen seiner Verantwortung im Kampf gegen die Klimakrise zu stellen, sondern bietet einen echten Wettbewerbsvorteil:

Jetzt, wo Lieferketten so extrem gestört sind, geht es vielleicht nicht mehr nur darum, über den Verkauf von so vielen Produkten wie möglich wert zu stiften, sondern auch über die Lebensdauer von einem Produkt. Wenn ich mir zum Beispiel als Unternehmen überlege: Ich verkaufe ein Produkt nicht mehr, sondern ich behalte das Eigentum und biete nur den Service an, dann habe ich zum einen Anreize, langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen, zum anderen habe ich Incentives – zum Beispiel ein Produkt so zu designen, dass es langfristig funktioniert, dass es reparierbar ist, zum Beispiel über Remote Maintenance. Und wir sehen, dass bei Unternehmen, die ambitioniert Circular Economy denken, ein echter Wettbewerbsvorteil entsteht. Das zeigen (…) Beispiele wie Patagonia, CWS, Philipps, Trumpf, etc.
Manuel Braun

Auch für die Wirtschaft im Gesamten bietet der Ansatz der Circular Economy erhebliche Vorteile: Die europäische Kommission geht davon aus, dass die konsequente Umsetzung des Aktionsplans Kreislaufwirtschaft in der EU bis 2030 0,5% Wachstum zum BIP beisteuern kann und bis zu 700.000 neue Arbeitsplätze entstehen können.


Nachhaltigkeit braucht Digitalisierung – ein Beispiel aus dem Immobilienmarkt

Warum Digitalisierung für die Umsetzung von Nachhaltigkeit unverzichtbar ist, zeigt der Immobilienbereich. Hier bietet eine Digitalisierung und Standardisierung von Daten wie beispielsweise Energieverbrauch, CO2-Bilanz oder Müllerfassung die Chance für Investoren, die Nachhaltigkeit ihrer Immobilien aktiv und effizient voranzutreiben und die ESG-Ziele auch tatsächlich zu erreichen. Jens Müller hat dazu ausführlich mit Jan Veira im Podcast gesprochen und u.a. folgendes festgehalten:

Was müssen wir tun, um die CO2-Bilanz zu verbessern, um die Fußabdrücke runterzubekommen? Gebäude sind mit 40 Prozent daran beteiligt, weil da leben wir drin, da produzieren wir drin. Da kann man auf Verkehr, Auto, Flugzeug etc. schauen: In der Gesamtheit sind Gebäude der größte CO2-Emittent, den wir haben. (…) Wir müssen in der Lage sein, im Gebäude die Substanz zu verändern. In einer relativ kurzen Zeit. Denn die meisten Unternehmen haben versprochen, in den Jahren 2040 bis 2050 CO2-neutral ihre Portfolios zu betreiben. (…) Wir haben da eine ganz komplexe Aufgabe von Optimierung vor uns, die geht nicht nicht digital, denn anders skaliert es nicht.
Jens Müller

Als eine konkrete Lösung für die Standardisierung und Digitalisierung von Immobilienprojekten nennt Jens Müller die Erstellung eines digitalen Zwillings in Form eines Asset Portfolios für Gebäude. Der Vorteil:

Ich sehe einen Operational Carbon Footprint und die Energiebilanz meines gesamten Portfolios. Ich kann darüber dynamisch meine Planung machen und habe de facto eine Wertgenerierung des Portfolios über die Plattform. (…) Zum Beispiel eine Erfassungs-App für Müll: Der Workflow wird auf der Plattform aufgesetzt, die Mitarbeiter*innen werden durchgeführt, was zu tun ist. Das ist einmal aufgesetzt und kann dann aber hochskaliert werden. Was nicht standardisiert und digitalisiert ist, skaliert nicht.
Jens Müller

 

Hebel für Digitalisierung und Nachhaltigkeit: Reskilling und Upskilling

Digitalisierung und Nachhaltigkeit können nur durch digitale Tools, Produktinnovationen, neue Technologien, Prozesse und Verfahren vorangetrieben werden. Um diese zu verstehen und gekonnt einzusetzen, brauchen Mitarbeiter*innen neue Skills, die es Unternehmen ermöglichen, die Produktivität zu steigern und auf Marktanforderungen agil zu reagieren. Unternehmensspezifisches Reskilling sowie arbeitsbegleitendes Upskilling sind daher wichtige Hebel zur Ermöglichung von Digitalisierung und Nachhaltigkeit.


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